Ein halbes Jahr Bundesfreiwilligendienst geht zu Ende

Jetzt ist es soweit: mein halbes Jahr Bundesfreiwilligendienst ist zu Ende. Davor hatte ich noch Bedenken, dass ein halbes Jahr doch ganz schön lange ist, doch jetzt möchte ich eigentlich noch gar nicht gehen. Eine Verlängerung macht für mich aber leider auch keinen Sinn.  

 

 Hier ein kleiner Rückblick, was in diesem halben Jahr alles passiert ist: 

 

 Ich habe plötzlich eine 39-Stunden-Woche mit 2 Stunden Fahrtzeit pro Tag gehabt. Das war hart, aber man gewöhnt sich daran. Nach 2 Monaten kam Corona und da hatte sich das mit der Fahrtzeit auch wieder erledigt.  

 Ich quälte mich mit Excel herum und hatte mehrere Fast-Tobsuchtsanfälle. Ähnlich ging es mir mit Word, aber darin wurde ich wirklich besser. Zum Glück tat ich mich mit Jimdo, dem Programm für unsere Websites leicht, weshalb ich mich viel darum kümmern durfte. Ich lernte, (ein bisschen) mit Adobe InDesign umzugehen, was mir sehr viel Spaß machte (auch wenn es mich teilweise genauso zur Verzweiflung trieb wie alles andere). Dank Corona kenne ich mich jetzt mit Microsoft Teams aus.  Ich erstellte Pressemitteilungen und beschäftigte mich mit Gartenvögeln, darüber gibt es sogar Podcasts.  

 

Beim LBV-Cham half ich beim Vogelberingen, ein echter Höhepunkt meines BFDs. Dabei muss man zwar um 3 Uhr morgens aufstehen, das hat sich aber allein dafür gelohnt, eine Nachtigall in der Hand zu halten. Ich besuchte für zwei Tage den Umweltgarten in Wiesmühl und war bei Biotoppflegeeinsätzen im Fußbergmoos dabei. Ich fand es toll Naturschutz von seiner praktischen Seite kennenzulernen. 

 

"Meine" Nachtigall - Markus Schmidberger
"Meine" Nachtigall - Markus Schmidberger
Das Kamishibai - Laura Freisleben
Das Kamishibai - Laura Freisleben

 

Ich baute ein Kamishibai und war überrascht von mir selbst, dass ich solche handwerklichen Fähigkeiten besitze.  Für alle die kein japanisch können: ein Kamishibai ist ein Erzähltheater. 

Ich zeichnete Insekten und bastelte für den LBV-Familiennewsletter. Ich recherchierte über Müll, Vögel, BNE, Piraten, Spiele, Igel. Und eines meiner Highlights war das Laminiergerät, das ich einfach nur faszinierend finde. Ich könnte stundenlang Fotos und Abbildungen in Folie schweißen, um sie für die Umweltbildung wetterfest zu machen. 

 

Sogar im Autofahren wurde ich besser, da ich ab und zu mal zu Veranstaltungen fahren durfte, wobei man sich ja immer erst durch den Münchner Stadtverkehr quälen muss. Tanken war ich auch, was bei Autogas nicht immer so einfach ist. Darüber könnte man einen eigenen Blogeintrag schreiben, aber ich glaube es reicht, an dieser Stelle zu sagen, dass ich über eine Stunde gebraucht habe und bei 4 verschiedenen Tankstellen war. 

Jetzt im Sommer fanden dann zum Glück doch noch Veranstaltungen statt, weshalb ich recht oft mit meiner Kollegin Julia an der Ammer war. Diesen Fluss kannte ich vorher noch nicht und war überrascht, dass vergleichsweise nah ein Wildfluss dieser Art entspringt. 

Zwei weitere Highlights meiner BFD-Zeit waren das Seminar für politische Bildung in Nordrheinwestfahlen und dass ich beim BFD-Dankestag in Hilpoltstein dann doch noch andere, bayrische, LBV-BFDler*innen kennenlernen konnte.

 

 Im Endeffekt bin ich sehr froh, dass ich die Gelegenheit bekam, ein halbes Jahr Bundesfreiwilligendienst beim LBV ableisten zu können. Ich fühlte mich immer sehr aufgehoben und obwohl Corona dazwischen kam, war es ein sehr schönes, ereignisreiches halbes Jahr. 

 

Ich habe für mich herausgefunden, dass zumindest Umweltbildung nicht ganz mein Ding ist, und ich auch nicht Biologie studieren werde. Auch dadurch, und durch die vielen Erfahrungen, die ich sammeln konnte, hat mir mein BFD bei der Orientierung geholfen. Außerdem gibt es mir ein gutes Gefühl, zu wissen, dass ich ein halbes Jahr lang ehrenamtlich gearbeitet, und somit einen Teil meiner freien Zeit zwischen Schule und Studium wirklich sinnvoll investiert habe. 
Ich plane auf jeden Fall, mich weiterhin ehrenamtlich beim LBV zu engagieren und wenn es sich irgendwann ergibt, würde ich gerne wieder für den LBV arbeiten. 

Erkröte - Laura Freisleben
Erkröte - Laura Freisleben