Die Isar - Kartierung des Luftraums

Anfang Juni durfte ich Leonardo Korinth zweimal beim Monitoring begleiten. Beim ersten Mal kartierten wir kiesbrütende Vögel entlang der Isar in einem Bereich von 2-3 Kilometern. Dies geschieht einmal im Jahr während der Brutzeit über einen Zeitraum von etwa 12 Wochen, mit zwei Terminen pro Woche. Die Abschnitte entlang der Isar werden auf mehrere Personen aufgeteilt, um die Arbeitsbelastung gering zu halten. Die Kartierung findet sehr früh statt, da die Vögel morgens am aktivsten sind.

 

Als wir kurz vor Sonnenaufgang ankamen, war das Isartal noch in Nebel gehüllt, der sich aber mit dem Sonnenaufgang auflöste. Mir war bis dahin nicht klar, dass die Kartierung hauptsächlich über das Gehör erfolgt, da man die meisten Vögel gar nicht sieht. Dennoch waren wir mit Spektiven und Ferngläsern ausgerüstet und konnten die wenigen Vögel, die sichtbar waren, aus der Ferne beobachten, ohne sie zu stören.

Um Kiesbrüter zu entdecken, muss man die Kiesbänke, die sich im Laufe des Flusses bilden, genau beobachten, da sich ihr Gefieder perfekt an den grauen Kies anpasst. So konnten wir mehrere Flussuferläufer und Flussregenpfeifer beobachten und die Brutplätze direkt digital erfassen.

Sehr besonders war auch, die Morgendämmerung in der Natur, ungestört von anderen Menschen, wahrzunehmen und die Natur beim Erwachen zu beobachten.

 

Drei Tage später waren wir zur Beobachtung und Kartierung von Libellen, Schmetterlingen und Brutvögeln an einer renaturierten Kiesgrube im Landkreis Freising. Diese Grube wurde teilweise zu einem kleinen See aufgeschüttet. Das schilfbewachsene Ufer hat das perfekte Biotop für Libellen geschaffen, die in Ufernähe jagen.

 

Da die Schmetterlinge und Libellen mit der aufgehenden Sonne immer aktiver und schneller werden, waren wir auch diesmal sehr früh unterwegs, damit wir sie mit dem Kescher leichter fangen konnten. Nach dem Fangen konnten wir die Insekten in einem Glas beobachten und bestimmen, danach ließen wir sie wieder frei.

Gegen Mittag begaben wir uns auf die Suche nach Singvögeln und kartierten diese ebenfalls. Dies geschah genau wie bei den Kiesbrütern, nach Gehör. Ich konnte auch Grünspechte und Kohlmeisen beobachten.